Manchmal fangen schöne Geschichten ziemlich unschön an, genauso wie das Leben eines Schmetterlings, der als hässliche Raupe geboren wird.
Die Wahrheit ist, niemand erniedrigt mich so schön, wie ich mich selbst. Ich sitze in einem Irish Pub und habe mir ein großes Kilkenny bestellt. In meinen Gedanken eine Umfrage, die ich vor ein paar Wochen bei Twitter gesehen habe und die mich seitdem nicht mehr loslässt. Eine Dame hatte darum gebeten, die Eigenschaften, die ihr Partner mitbringen soll, nach Wichtigkeit zu sortieren.
Die Antworten haben mich ehrlich gesagt mehr schockiert, als das ich sie wahrhaben wollte. Für zwei Drittel der Befragten kam Schönheit an erster Stelle und auf Rang 2 und 3 folgten Geld und Sportlichkeit. Herzlichkeit, Ehrlichkeit, Loyalität und Kreativität belegte bei diesen Personen die letzten Plätze.
Vermutlich denken jetzt einige von Ihnen: „Und das überrascht Dich?“
Nein, es hat mich nicht wirklich überrascht. Ich hatte mit evtl. 50 Prozent gerechnet, aber innerlich hatte ich gehofft, dass das Ergebnis anders ausfallen würde.
Warum triggert mich das Ergebnis so? Weil ich fett bin und weil ich ein Problem damit habe. Ich möchte jetzt nicht wieder ellenlang ausholen und erklären, wieso und warum und ich höre einige sagen: „Du musst Dich so akzeptieren, wie Du bist!“ Muss ich das wirklich? Ist das nicht nur ein anderes Wort für Aufgeben oder es hinzunehmen, dass das so ist? Und vielleicht fragen Sie sich jetzt: „Und was hat das mit Cuckolding zu tun?“ Eine ganze Menge, wenn nicht sogar alles. Für mich jedenfalls.
Verstehen Sie mich nicht falsch, mit allem anderen an mir bin ich zufrieden und mit mir im Reinen, aber mit meinem enormen Körpergewicht und meiner Fülle nicht. Und auch wenn es hart klingt, aber das ist auch gut so …. Denn, wie bereits erwähnt, ansonsten hätte ich mich mit dem Zustand abgefunden und hätte resigniert, aber aufgeben ist keine Option.
Aber zurück zur Frage, was hat mein Gewicht mit Cuckolding zu tun? Ich verrate es Ihnen. Beim Blick in den Spiegel, ich rede übrigens nicht von meinem Gesicht, das gefällt mir sehr gut, möchte ich mich am liebsten übergeben. Fakt ist, ich habe nicht nur ein bisschen Übergewicht, ich bin stark adipös. Mein Bauch hängt über und verdeckt meinen Schwanz. Ich habe meinen Schwanz seit Jahren nicht mehr selbst gesehen, wenn ich mich im Spiegel betrachtet habe. Mein Unterbauch ist so speckig, dass sich mein Schwanz – sofern er nicht erigiert ist – ins Fettgewebe zurückzieht. Es ist traurig, aber war, ich bin sogar zu fett für einen Käfig. Denn ein Käfig hat keinen Halt, wenn sich der Schniedel in sein Schneckenhaus aus Fett zurückzieht. Und wenn ich in den Spiegel schaue, denke ich: „Wie soll eine Frau von dem Anblick Lust kriegen?“, und ich frage mich, „Würdest Du bei dem Anblick feucht werden, wenn Du eine Frau wärst?“ Die Antwort, die ich mir gebe, können Sie sich sicherlich denken.
Aktuell denke ich, mein Schwanz hat keine Pussy verdient. Und obwohl ich aus besagten Gründen keinen Käfig trage, so trage ich einen unsichtbaren. Ich brauche derzeit keinen physischen Käfig. Ich schaffe es auch mich ohne Käfig keusch zu halten. Das Einzige, was ich dafür tun muss, ist nichts zu tun.
Sie verstehen nicht? Gut, ich erkläre es Ihnen. Die ersten Jahre hatten meine Partnerin und ich sehr viel Sex. Normalen Sex, aber guten Sex. Aber irgendwann hat – wie bei vermutlich jedem Paar – der Alltagstrott eingesetzt. Kids, Arbeit und unzählige Verpflichtungen, die dafür gesorgt haben, dass man abends im Schlafzimmer lieber den Fernseher einschaltet und sich berieseln lässt, anstatt eine „anstrengende“ Nummer zu schieben. So wird dann schnell aus täglichem Sex: Sex am Wochenende. Irgendwann wird aus, am Wochenende: einmal Sex im Monat. Und irgendwann aus, einmal Sex im Monat: einmal Sex im Quartal und so weiter …. Dabei lag es nicht unbedingt an meiner Partnerin. Ihr kann ich den schwarzen Peter nur bedingt zuschieben. Wenn ich sie verführt habe, hat sie sich zu 99 Prozent auch von mir verführen lassen. Aber irgendwann bemerkte ich, dass ich immer derjenige war, der sie verführen musste und ich wollte wissen, wann sie aktiv werden würde. Also testete ich es, was ich vielleicht besser nicht getan hätte, denn das Ergebnis führt mich an diesen Punkt, an dem wir uns nun befinden.
Warum erzähle ich Ihnen das? Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht!
Ihnen gefällt meine Cuckold-Tagebuch oder Sie möchten Sie mir etwas dazu mitteilen und Ihre Gedanken mit mir teilen? Nur zu. Ich freue mich sehr über Ihr Feedback!
Übrigens: Ihre Daten — sofern Sie zum Beispiel freiwillig Ihre E-Mail-Adresse angeben sollten — werden nicht weitergegeben oder veröffentlicht. Sie bleiben 100 Prozent anonym. Cuckold Ehrenwort!!!
Hier findest du die Antworten:
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